Landschulreform und Schulhausneubau

Bis zum Ende der fast 300-jährigen Schulgeschichte von Sappenfeld fanden ab 1963 einschneidende Wandlungen (Reformen) in der Schullandschaft und in der Landschulpädagogik statt:

Im Februar 1963 fand in Rupertsbuch eine Versammlung mit Landrat H. Pappenberger statt. Die beiden Gemeinden Sappenfeld und Workerszell vertreten durch ihre Bürgermeister Bittl und Meyer, sowie die beiden Gemeinderatsgremien setzten sich zu einem "Runden Tisch" zusammen, um den "Zusammenschluß der Schulen Sappenfeld und Rupertsbuch zu einer Zentralschule zu diskutieren und evtl. zu realisieren. Das Ergebnis sah laut Protokoll so aus: "Sappenfeld baut selbst (Umbau 1963!), Rupertsbuch will allein bauen." Die Presse berichtete über das gescheiterte Vorhaben. Der letzte Satz lautete: "Ob dieser Entschluss einsichtig war, wird die Zukunft zeigen." Am 30. 8. 1964 fand wiederum eine Bürgerversammlung statt zum Thema "Die Einklassschule ist überholt". Lehrer Cruber erörterte dieses Thema aus der Sicht eines langjährigen Einklasslehrers und sprach sich für eine kleine Verbandsschule mit Rupertsbuch auf Pfarrebene aus (Gliederung: l. + 2., 3. + 4., 5. - 8.). Am 30. 10. 7 964 folgte dieser Bürgerversammlung eine sehr lebhafte Eltern Versammlung zum Thema "Schulreform der Landschulen / Verbandsschule Sappenfeld-Rupertsbuch", die kein positives Ergebnis brachte.

Am 25. 5. 1965 sprach sich die Mehrheit der Bevölkerung in einer Bürgerversammlung in Anwesenheit von Landrat Pappenberger für die Bildung eines Schulverbandes mit der Gemeinde Workerszell aus. In einer schriftlichen Befragung votierten 57 % für dieses Ziel.

Die Lehrkräfte der Volksschulen Rupertsbuch, Sappenfeld und Schernfeld erarbeiteten am 10. 3. 1966 gemeinsam einen realistischen Plan zu einem "losen" Schulverband zwischen den obig genannten Gemeinden, der 4 Jahre später (1970) im Zuge der "schulischen" Gebietsreform in die Tat umgesetzt wurde. Am 10. 5. 1968 fand wiederum eine Versammlung in Rupertsbuch statt, bei der nun endlich ein positiver Beschluss gefasst wurde:

"... Der Gemeinderat und der Elternbeirat der Gemeinden Workerszell und Sappenfeld stimmen einstimmig (!) für einen Schulverband zwischen den (obigen) Gemeinden mit Klassenaustausch ab dem Schuljahr 1968/69." Dem Beschluß folgte die Tat. 1968 war das letzte Jahr der Einklassschule in Sappenfeld.

Die Gliederung sah so aus:

1968/69

1. - 3.* Jgst. Rupertsbuch (Christine Mayr)

3. - 5.** Jgst. Sappenfeld (Helmut Gruber)

6. - 8. Rupertsbuch (Günther Frieben) = Schulleiter

(* = Schüler aus der Gemeinde Workerszell
** = Schüler aus der Gemeinde Sappenfeld)

1969/70

l. + 2. Jgst. Rupertsbuch (Elisabeth Emslander)

3. + 4. Jgst. Sappenfeld (Helmut Gruber)

5. + 6. Jgst. Rupertsbuch (Günther Frieben)

7. - 9. Jgst. Teilhauptschule II, Schottenau Eichstätt

Mit dem Schuljahr 1970/71 begann für die "Volksschule Schernfeld" eine neue Schulgeschichte:

Der Berg auf der Eichstätter Alb wurde "bayrisch", genauer gesagt oberbayrisch. Mit der Gebietsreform (1978 abgeschlossen) wurde der Landkreis Eichstätt vom Regierungsbezirk Mittelfranken abgelöst und dem Regierungsbezirk Oberhayern angegliedert. Für die Schulverwaltung bedeutete dies, daß nicht mehr die Regierung in Ansbach zuständig ist, sondern in München.

1970 war auch das Jahr, in dem die Landschulreform ihr glückliches Ende fand: Die ehemals 5 Gemeinden (Schernfeld, Schönfeld, Schönau, Sappenfeld, Workerszell) schlossen sich zunächst schulisch zu einem "Schulverband" zusammen. Dies hatte zur Folge, daß nun die Schüler in Jahrgangsklassen unterrichtet werden konnten. Allerdings gab es noch eine Ausnahme für 1. Jahr: 1970/71 wurden die Schönfelder Jahrgangsstufen 1-4 gemeinsam von Lehrer Franz Neumayr geführt. Noch aber wurden die Schüler in den vorhandenen 4 Schulhäusern unterrichtet (s. Übersicht).

Die Gliederung sah wechselweise in den folgenden Jahren so aus:

1970/71

1. Jgst. Schernfeld, Elvira Eichiner

2. Jgst. Rupertsbuch, Elisabeth Emslander

3. Jgst. Sappenfeld, Helmut Gruber

4. Jgst. Schernfeld, Hermann Dorn (Schulleiter)

5. Jgst. Schernfeld, Alfred Glas

6. Jgst. Rupertsbuch, Günther Frieben

1.-4. Jgst. Schönfeld, Franz Neumayr

1971/72

1. Jgst. Schernfeld, Elvira Eichiner

2a Jgst. Rupertsbuch, Elisabeth Emslander

2b Jgst. Schöbfeld, Franz Neumayr

3. Jgst. Schernfeld, Hermann Dorn

4. Jgst. Sappenfeld, Helmut Gruber

5. Jgst. Schernfeld, Alfred Glas

6. Jgst. Rupertsbuch, Günther Frieben

Jeder Lehrer behielt seine Klasse (2-Jahresturnus), daher der Jahrgangswechsel in den ausgelagerten Schulen. Erstmals fuhr ein Schulbus die Schüler zu den jeweiligen Schulgebäuden.
1976 starb plötzlich der langjährige Schulleiter Hauptlehrer Günther Frieben von Schönfeld (1946-1952) und Rupertsbuch (1952-1970).

1979 schlossen sich in Schönfeld endgültig die Pforten des Schulhauses*. Die Schulgeschichte Schönfeld nahm damit ihr Ende.

1980 schied Rektor Hermann Dorn aus dem Schuldienst aus, und Hauptlehrer Helmut Gruber übernahm die Leitung der Schule.

1987 mußte in Sappenfeld wegen gestiegener Schülerzahl der Gruppenraum zu einem Klassenzimmer umgebaut werden, desgleichen 1988 in Schernfeld. Die Schule in Schönfeld brauchte nicht wieder "geöffnet" zu werden, da 1989 endlich die neue Zentralschule in Schernfeld (am 6. 11. 1989) bezogen werden konnte. Eine neue Epoche der Schulgeschichte der Großgemeinde Schernfeld begann.

Möge Gott über Schule, Schüler, Lehrer und Gemeinde seine gnädige und schützende Hand halten!