Schule Rupertsbuch
Franz Xaver Buchner
schreibt in seiner "Schulgeschichte des Bistums
Eichstätt vom Mittelalter bis 1803" über die
Schule Rupertsbuch:
" 1670.
Kinderlehre in Rupertsbuch, Workerszell, Sallach und
Spcrberslohe unterbleibt im Winter wegen schlechter
Bekleidung der Kinder und im Sommer wegen Auslaufens
derselben in die Wälder nach Holz und Beeren".
,,1676.
Visitationsbericht: Schule ist de facto keine mangels
eines Lehrers. Der jetzige Mesner beschloß, einige Buben
zu unterrichten, da er selbst lesen und schreiben
kann".
Es gab also zu jener Zeit noch kein geregeltes Schulwesen
in Rupertsbuch.
Ein damaliger
"Lehrer", Josef Rixner (1720 - 1766), verdingte
sich als "Schuhmacher, Mesner und
ludi-magister".
Über die Besoldung seines Sohnes, der als Lehrer und
auch als Schuhmacher und Mesner seinem Vater nachfolgte,
schreibt ein Visitationsbericht von 1777: "...
Besoldung des Lehrers Jos. Rixner: alle Quartal von jedem
Haus zu Rupertsbuch, Workerszell und Sallach 2 Kreuzer,
Summa 7 fl einzusammeln, l Schober 24 Läutgarben in Köm
für Wetterläuten, dazu Stolarien". Die Schule
besuchten zu der Zeit 5 Kinder aus Rupertsbuch, 17 Kinder
aus Workerszell, 6 aus Sallach und 6 aus Sappenfeld.
Weiter steht im Bericht: "Es hätten aber 6 Kinder
beiderlei Geschlechts mehr sein können, doch Kälte und
Kleidermangel hat sie verhindert."
130 Jahre später berichtet P. Wächter in
"Beschreibung aller mit weltlichen Lehrkräften
besetzten Fassionsschulen des Kreises Mittelfranken"
(1908) von einem Schulhaus, das 1863 an der Staatsstraße
gegenüber der Kirche erbaut worden ist. Hier wurden vom
Schulleiter (I. definitive Schulstelle) die Jahrgänge
4-7 unterrichtet; 33 Knaben und 25 Mädchen. Dazu kamen
noch die Pflichten als Kantor, Organist, Mesner,
Glöckner und Uhrenaufzieher und die Besorgung von
Kirchenreinigung, Kirchenwäsche, sowie Abholung der
Leichen gegen 2 oder 3 Mark. In der II. Schulstelle hatte
ein Hilfslehrer die Jahrgänge 1-3 mit 18 Knaben und 20
Mädchen zu unterrichten.
Für die erste
Hälfte des 20. Jahrhunderts gibt es keine schriftlichen
Aufzeichnungen zur Entwicklung der Schule Rupertsbuch.
1926 wurde das alte Schulhaus durch einen Neubau
unterhalb von Kirche und Friedhof ersetzt, der mit 2
Klaßzimmem ausgestattet war. Hier wurden die Kinder der
politischen Gemeinde Workerszell unterrichtet mit den
Ortsteilen Workerszell, Rupertsbuch, Langensallach,
Sperberslohe und Geländer.
In der Nachbarschaft dieses Schulhauses lebende
Gemeindebürger erinnern sich noch an die Lehrer Ernst
Schönhuber (1934 - 1948 Schulleiter) und Mathias
Langscheid (1948 - 1951 Schulleiter).
1951 wurde Günther Frieben die Leitung der Schule
Rupertsbuch übertragen, den als weitere Lehrerinnen in
der "Unterklasse" unter anderen Frl. Schrank
(verh. Peschek), Elvira Eichiner und Elisabeth Emslander
unterstützten. Ab September 1970 gingen die bis dahin
selbständigen Schulverbände Schemfeld und Rupertsbuch
einen neuen gemeinsamen Schulverband ein, dem Rektor
Hermann Dorn als Schulleiter vorstand. Die Kinder wurden
von da an in homogenen Jahrgangsklassen unterrichtet,
dies z.T. in den Schulhäusern in Schönfeld, Sappenfeld
und Rupertsbuch.
Nach dem Tod von HL Günther Frieben im Mai 1976 wurde L.
Alfred Glas mit dem 5. und 6. Jahrgang (im 2jährigen
Turnus) nach Rupertsbuch beordert, wo er bis 1986
zunächst mit nur einer Klasse im Schulhaus tätig war.
Ab September 1986 zwang die Schulraumnot in Schemfeld
dazu, eine Grundschulklasse mit Lin Elisabeth Emslander
im 2. Klaßzimmer unterzubringen.
Das Warten auf den Einzugstermin im neuen Schulhaus in
Schernfeld füllte das alte Schulhaus in Rupertsbuch im
Herbst 1989 noch für 2 Monate mit Schulleben, dann war
seine Bestimmung endgültig erfüllt.
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